Cloud Speicher unter Linux nutzen? Klar! Diverse Anbieter bieten Applikationen für den Zugriff unter Linux, beziehungsweise gibt es Möglichkeiten der einfachen Integration.
Online Speicher sind einer der Trends in den letzten Jahren und erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Datensicherung gehört zum Handwerkszeug eines Computer-Nutzers und warum diese nicht auf einen Online Backupspeicher auslagern. Die Unterstützung von exotischen Betriebssystemen wie zum Beispiel Linux ist aber nicht bei allen Diensten gegeben, so dass ein genauerer Blick erforderlich ist. Bis vor kurzem hatte Ubuntu, das unter den Einsteigern die weit verbreiteteste Distribution ist, den Speicher Ubuntu One angeboten, der leider eingestellt wurde. Um dennoch nicht auf die Cloud zu verzichten, gibt es einige Alternativen für Linux, auf die wir kurz eingehen möchten:
Dropbox – Der amerikanische Riese
Mit 400 Millionen Nutzern ist Dropbox der wohl meistgenutzte Cloud Speicher weltweit. Für Ubuntu Linux stehen Paketdateien in einer 32- und 64-Bit-Version zur Verfügung. Nach dem Download können diese mit dem Paketmanager installiert werden. Der allbekannte Dropbox Ordner steht dann auf dem Desktop zur Verfügung und synchronisiert alle hineinkopierten Dateien mit der Cloud. Kostenlos gibt es bei Dropbox 2 GB Speicherplatz, der mit Einladungen an Freunden auf bis zu 16 GB Speicher erweitert werden kann. Für Fedora- und Debian Linux stehen zusätzliche Pakete bereit, bei Bedarf kann die Software auch aus den Quellen kompiliert werden. Dropbox ist vielseitig und kompatibel mit anderen wichtigen Plattformen.
HiDrive – Die Cloud aus Deutschland
Der Cloud Speicher von STRATO bietet aktuell keine Applikation für Linux an. Das wird aber auch nicht benötigt. Durch die Protokollvielfalt von HiDrive, kann dieser auf fast jedem System einfach integriert werden. Unter Linux wird HiDrive am besten über WebDAV oder SMB eingebunden. Wie das geht, finden Sie in unseren Tipps & Tutorials. Nach der Einbindung steht HiDrive wie ein normales Laufwerk zur Verfügung. Per Drag & Drop können die Daten dann in die Cloud kopiert werden. Auf der Konsole ist HiDrive ein ganz normaler „mount“ auf dem zugegriffen werden kann. In Backupscripten kann HiDrive somit leicht als Ziel integriert werden. Die Daten auf HiDrive werden nur auf Deutschen Servern gespeichert.
SpiderOak – Empfohlen von Edward Snowden
Der amerikanischen Cloud Speicher Spideroak wirbt mit dem Claim „Zero Knowledge“. Die Dateien werden dabei vor der Übertragung, ähnlich wie bei Wuala, verschlüsselt. Spideroak ist seit den Veröffentlichungen von Edward Snowden, im letzten Jahr, in aller Munde, wenn es um sichere Speicherung in der Cloud geht. Die Spideroak-Software steht für diverse Plattformen kostenlos zum Download bereit und bietet eine verschlüsselte Synchronisation von Dateien mit dem eigenen Computer. Bei der ganzen Sicherheit bleibt die User Experience leider etwas auf der Strecke. Für die Nutzung unter Linux stehen Debian-, Fedora- und Slackware basierte Pakete zur Installation bereit. Ein „headless“ Betrieb auf einem Server ist ebenso möglich, dazu muss nur der Parameter –headless bei der Installation gesetzt werden.
Crashplan – Online-Backup leicht gemacht
Crashplan von Code42 ist einer der Top-Dienste in der Kategorie Online-Backup. Die Crashplan-Anwendung kann kostenlos auf diversen Linux Distributionen installiert werden, sogar unter Solaris. Mit ihr besteht die Möglichkeit lokale Backups, Backups auf anderen Computern und Online-Backups auf den Servern von Crashplan durchzuführen. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv bedienbar. Backups können zeitlich gesteuert, durchgeführt und wiederhergestellt werden. Dabei gibt es diverse Funktionen, mit denen man zum Beispiel bestimmte Dateitypen aus der Sicherung ausschließen kann. Bei der Wiederherstellung kann das Zielverzeichnis, in dem die Dateien heruntergeladen werden beliebig definiert werden. Die Crashplan Software benötigt das Java Runtime Environment und wird per Script ohne GUI auf der Console installiert, was aber nicht abschrecken sollte.
Gerne könnt Ihr weitere Vorschläge zur Erweiterung des Artikels machen. Vielleicht habt Ihr schon Erfahrungen mit Cloud-Diensten unter Linux gemacht?